
Die Sowjetunion ist tot – lang lebe Estrada! Sonic statecrafting in Usbekistan
- Dr. Kerstin Klenke
Um seine post-sowjetische Unabhängigkeit klanglich zu repräsentieren, hat Usbekistan eine überraschende Wahl getroffen: Mit dem Genre Estrada entschied es sich nicht nur für Mainstream-Pop, sondern auch für ein musikalisches Erbe der Sowjetzeit. Unter Präsident Islom Karimow wurden verschiedene staatliche Institutionen mit der Entwicklung und Kontrolle von Estrada betraut, und die Schaffung von milliy estrada – nationaler Estrada – als klanglicher Verkörperung der nationalen Unabhängigkeitsideologie bekam eine prominente Position auf der Regierungsagenda. Aber warum gerade Estrada? Anhand von Videoclips aus der Geschichte der usbekistanischen Estrada in der Sowjetzeit und seit der Unabhängigkeit geht dieser Vortrag den Gründen für die so außergewöhnliche wie enge Verflechtung von Pop-Musik und Staatspolitik in Usbekistan nach.San Jay: Karvon (2018) https://www.youtube.com/watch?v=lb53rKt8meM
Feruza Jumaniyozoa: O'zbegim [farzandiman] (2005) https://www.youtube.com/watch?v=KylJxaKLDB8
Gulsanam Mamazoitova & Farrukh Raimov: Kuyov (2015) https://www.youtube.com/watch?v=FYwi0BUVt04
Botyr Zakirov & Luiza Zakirova: Gde zhe ty, schast'e? (1969) https://www.youtube.com/watch?v=HqRYl-BYoUM
Yalla: Boychechak (1970er & 2000er Jahre) https://www.youtube.com/watch?v=dBV4Tk29arw
Lola: Sevgingni menga ayt (2019) https://www.youtube.com/watch?v=aurWjCHWkLE
Korrektur zur Diskussion: "Der hochrangige Politiker, der zur Zeit meiner ersten Feldforschung bei den Auditions für das Estrada-Programm von Staatsfeiertagen anwesend war, war der stellvertretende Premierminister Alisher Azizkhodjaev." [Kerstin Klenke]
- Dr. Kerstin Klenke
Um seine post-sowjetische Unabhängigkeit klanglich zu repräsentieren, hat Usbekistan eine überraschende Wahl getroffen: Mit dem Genre Estrada entschied es sich nicht nur für Mainstream-Pop, sondern auch für ein musikalisches Erbe der Sowjetzeit. Unter Präsident Islom Karimow wurden verschiedene staatliche Institutionen mit der Entwicklung und Kontrolle von Estrada betraut, und die Schaffung von milliy estrada – nationaler Estrada – als klanglicher Verkörperung der nationalen Unabhängigkeitsideologie bekam eine prominente Position auf der Regierungsagenda. Aber warum gerade Estrada? Anhand von Videoclips aus der Geschichte der usbekistanischen Estrada in der Sowjetzeit und seit der Unabhängigkeit geht dieser Vortrag den Gründen für die so außergewöhnliche wie enge Verflechtung von Pop-Musik und Staatspolitik in Usbekistan nach.San Jay: Karvon (2018) https://www.youtube.com/watch?v=lb53rKt8meM
Feruza Jumaniyozoa: O'zbegim [farzandiman] (2005) https://www.youtube.com/watch?v=KylJxaKLDB8
Gulsanam Mamazoitova & Farrukh Raimov: Kuyov (2015) https://www.youtube.com/watch?v=FYwi0BUVt04
Botyr Zakirov & Luiza Zakirova: Gde zhe ty, schast'e? (1969) https://www.youtube.com/watch?v=HqRYl-BYoUM
Yalla: Boychechak (1970er & 2000er Jahre) https://www.youtube.com/watch?v=dBV4Tk29arw
Lola: Sevgingni menga ayt (2019) https://www.youtube.com/watch?v=aurWjCHWkLE
Korrektur zur Diskussion: "Der hochrangige Politiker, der zur Zeit meiner ersten Feldforschung bei den Auditions für das Estrada-Programm von Staatsfeiertagen anwesend war, war der stellvertretende Premierminister Alisher Azizkhodjaev." [Kerstin Klenke]
- Part of series
- Von Gleichklang bis Disharmonie: Musik und Nation in Osteuropa (Osteuropa-Reihe HS 2022)
- Language
- German
- Duration
- 1:11:52